Auf La Palma im Dezember 2013
Ein etwas anders geplanter Besuch auf La Palma!
Ursprünglich haben wir ( dr Micha und I ) darüber nachgedacht wo es ein gutes Plätzchen gibt, um den Jahrhundertkometen Ison zu beobachten.
Daraus entstand die Idee gemeinsam zum Dezember Neumond 2013 für eine
Woche auf der Isla Bonita zu verweilen.
Klaus Sachon, Dieter Martini und die Brüder Dieter und Wolfgang Jonda haben sich uns angeschlossen. Die Reisegemeinschaft hatte sich teilweise bereits 2009 in China, 2010 in Kärnten und 2012 in Australien bewährt.
Schon im Vorfeld unserer Reise zeichnete sich kurz nach dem Perihel des Kometen ab, daß die große Show am Morgenhimmel ausbleiben würde. Komet Ison wurde leider tatsächlich beim Weg um die Sonne vollständig zerlegt und verbrüzzelt.
Aber ein Stellvertreter, der schöne Komet Lovejoy stand auch am Morgenhimmel, dazu später mehr.
Am Morgen des 3. Dezember fanden wir uns am Stuttgarter Flughafen zum Abflugnach St. Cruz auf La Palma ein. Bereits kurz nach 9 Uhr Ortszeit sind wir dort gelandet. 23 Grad und Sonnenschein waren ein toller Empfang. Nach Abholung der Mietautos ging es in die Innenstadt von St. Cruz zur Besichtigung der örtlichen Sehenswürdigkeiten und zu einem 2ten Frühstück mit Tapas und Hopfenkaltschale.
Den Nachmittag haben wir uns mit der Besichtigung des Vulkans San Augustino
vertrieben. Leider war der Weg um den Krater wegen der örtlichen Wetterverhältnisse (Starker Wind und Nebel) gesperrt. Trotzdem konnten wir einen Blick in den eindrucksvollen Krater werfen. Die Umrundung der Südspitze und den
Weg nach El Paso fuhren wir im Konvoi, dann trennten wir uns auf, um Dieters Bruder Wolfgang gegen 17 Uhr vom Flugplatz abzuholen.
Wolfgangs Flieger aus München kam pünktlich an, dadurch gelang noch eine gemütliche Spazierfahrt durch das Aridanetal ,die Serpentinen hoch zum Aussichtspunkt "Mirrador El Time", der zum Dämmerungsbeginn einen stimmungsvollen Ausblick auf die Westküste bot.
Kurz nach Einbruch der Dunkelheit kamen wir in unserer Unterkunft "Mar y Monte" in Puntagorda an. Die Ankunft und der Beginn unseres gemeinsamen Urlaubs wurde im örtlichen Restaurant „Jardin des los Naranjas“ bei Paella und Rotwein gefeiert.
Am nächsten Morgen nach einem tollen Frühstück, wahrhaft zelebriert von unserem
Hauswirt Axel, begaben wir uns auf Weg zur Inspizierung des Roque des los Muchachos und zur Erkundung geeigneter Beobachtungsplätze.
Auf dem Gipfel wurden uns die aus der Caldera aufsteigenden Wolken um die Ohren getrieben, die Aussicht war sehr eingeschränkt.
Am späten Nachmittag haben wir das Wetter um dem Roque von der Dachterrasse aus über unserer Unterkunft verfolgen können.
Gegen 18 Uhr haben wir uns entschlossen die Autos zu laden und nochmals auf den Roque hoch zu fahren. Um 19 Uhr haben wir nahe des Observatoriums bei klarem Himmel aufgebaut und wurden anschließend von sehr schnell hoch steigenden Wolken eingehüllt.
Teilweises Aufklaren und wieder Dicht im Nebel stehen wechselten im Minutentakt.
Gegen 21 Uhr haben wir dann eingepackt und sind nach Puntagorda zurück.
Dort empfing uns einen sternenklarer Himmel und wir haben auf der Dachterasse unsere Teleskope aufgebaut und bis etwa 2 Uhr beobachtet.
Am Folgetag, den 5.12 haben wir uns erst Nachmittags zu einem Streifzug in Richtung Norden begeben die Felseninseln Roque de Santo Domingo und Roque des las Tabeidas besucht.
Eine verlassene Windmühle abseits der Landstrasse wurde von Innen und Aussen inspiziert. Im Restaurant „El Bernegal“ in Santo Domingo haben wir auf Empfehlung von unserem Hauswirt sehr gut gegessen und getrunken. Bereits im Foyer befanden sich mehrere Anwärter auf einen freien Tisch. Wir haben reservieren lassen, sind danach etwas später wieder gekommen und hatten dann mehr Glück. Leider hat dieses Lokal am 9.Dezember für immer geschlossen. Ein kulinarischer Verlust für die Nordküste von La Palma.
Unter bewölktem Himmel ging es zurück nach Puntagorda, wo ich früh am Abend gegen 21 Uhr zu Bett gegangen bin.
Eine gute Entscheidung, denn kurz nach 2 Uhr wurden wir von Wolfgang geweckt.
Alarm-es war klarer Himmel!
Innerhalb von 30 Minuten waren der gelbe 16 Zoll Reisedobson sowie ein Kometensucher 120/600 auf der Dachterasse aufgestellt.
Das Beobachtungsprogramm vom Abend des 4.12. konnte fortgesetzt werden.
Dieter Martini und ich waren um 8 Uhr die letzten Beobachter, die Trümmerwolke von Ison sollte im Gesichtsfeld der Fernrohre sein, zu sehen gab es leider nichts davon.
Am wieder bewölkten Nikolaustag war auf La Palma Feiertag. Wir sind zur Südküste zum Vulkan Teneguja aufgebrochen und haben den Krater des Ausbruchs von 1971 von innen inspiziert. Leider haben wir wie 2 Jahre zu vor keinen warmen Schlot mehr vorgefunden. Ein anhaltender Schwefelgeruch ist vorhanden.
Ein Steinmännchen aus 6 Steinen von 6 Sternguckern wurde dort der am Kraterrand der Nachwelt hinterlassen.
Danach waren wir bei den Leuchttürmen und an der Saline am Südzipfel La Palmas. Von dort aus waren die Silhuetten der Nachbarinseln El Hierro und La Gomera gut zu sehen.
Über die Serpentinen von Las Indias zuerst gut 500m hoch ging die Fahrt wieder runter nach Puerto Naos, von dort aus gelangten wir zum Fischerdorf El Remo.
Im mittleren Lokal haben wir uns niedergelassen und keine 20 Meter von der Meeresbrandung entfernt gegrillten Fisch, Papas Arrugadas, dazu reichlich Mojososse und Ajoli gegönnt.
Damit der Fisch weiterschwimmen kann wurde dazu Weisswein vom vorher besuchten Teneguja getrunken.
Als wir in Puntagorda am Abend ankamen klarte der Himmel auf.
Wir haben ab 22 Uhr wieder auf der Dachterasse die Teleskope aufgebaut und bis 2 Uhr beobachtet.
Am Samstag haben wir zuerst Tazacorte Pueblo, dann Tazzacorte Puerto inspiziert. Am Strand war lebhafter Badebetrieb.
Nachmittags ging es dann auf den sehenswerten Bauernmarkt nach Puntagorda, der am Samstag von 15 bis 18 Uhr geöffnet ist.
Dort wurden Oliven, Käse und Schinken und frisches Brot für unseren gemütlichen
Abend im Gartenhäuschen neben der Pension eingekauft. Wir haben dem bescheidenem Sterngucker Wetter mit einem sehr unterhaltsamen Abend getrotzt.
Sonntag früh wurde zeitig aufgestanden, wir hatten um 9Uhr 30 einen Besichtigungstermin auf dem Roque vereinbart. Es ging unter sachkundiger Führung in Spanisch und Englisch vom Hubschrauberpad vor den beiden Magic
Teleskopen in die Kuppel des GTC wo wir dieses Mal das zum Horizont heruntergeschwenkte 10,4 Meter Teleskop bewundern durften.
Nach der Führung haben wer bei besseren Wetterbedingungen als am Mittwoch den Gipfel und die Aussichtspunkte besucht und durch gute Fernsicht einen Blick auf den Teide bekommen.
Leider hatte abends der Himmel wieder geschlossen und wir haben den Abend im
Restaurant gegenüber unserer Pension verbracht.
Am letzten Tag unseres Aufenthalts, dem 9. Dezember haben wir uns trotz heftiger
Windböhen in El Paso beim Besucherzentrum für einen Ausflug in die Caldera Tamburiente angemeldet und die Einfahrerlaubnis zum Aussichtspunkt „La Cumbrecita“ erhalten. Ein Spaziergang im Windschatten der Caldera zu einem Aussichtspunkt weiter im Inneren ermöglichte einen Blick auf den berühmten Idafe Felsen.
Wir sind anschließend auf der anderen Seite von El Paso auf den Aussichtspunkt Mirrador de los Jables hochgefahren wo uns heftiger Wind fast herunter runterblasen hat.
Wir beschlossen wegen der Wetterlage einen Abend im Gartenhäuschen zu wiederholen und haben uns im Supermercado von El Paso mit reichlich Gambas und Papas Arrugadas eingedeckt.
Während ich am frühen Abend den 16“ in die Styrodurkiste verpackte, hat Chefkoch
Klaus uns in der Küche des Gartenhauses ein köstliches Abendmal zubereitet.
Ein würdiger Abschluss für einen etwas Anders als geplant und doch sehenswerten Aufenthalt auf der schönen Insel. Am nächsten Morgen fuhren wir gespannt zum Flughafen.
Sämtliche Flüge der Inselhüpfer von Binter Air waren wegen starkem Wind storniert.
Nur die großen Flugzeuge hatten im Wind parallel der Startbahn Lande-und Starterlaubnis.
Unser Airbus nach Stuttgart war um 9 Uhr30 gut gelandet. Wir durften eine Stunde später starten.
La Palma Ole’, ich komme wieder!
Am nächsten Tage war der Flugverkehr für alle Kanarischen Inseln eingestellt und es wurde die höchste Sturmwarnung ausgerufen.
Ein besonderes Dankeschön an den Inhaber und Hauswirt Axel der Pension "Mar y Monte" in Puntagorda für die liebevolle Verpflegung am Morgen und die stets sehr gründlich gepflegten Räumlichkeiten mit Stil und geschmackvollem Ambiente. Ich habe mich dort sehr wohlgefühlt.















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